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100 Tage Widerstand - Teil 2: Das Oxymoron

100 Tage Frist von Widerstand2020 läuft ab!

Gerhard Paul Nadolny, 17. Juli 2020 15:20 Uhr

Nicht jeder Schwarm ist intelligent

Heute ist der 17. Juli 2020. Mein Name ist Gerhard Nadolny. So ähnlich beginnen die Videos eines Kollegen aus einer anderen Partei, auf die ich später noch zu sprechen komme. Zunächst mal zur Überschrift: Mitte April erblickte die von Victoria Hamm, Ralf Ludwig u.a. gegründet Partei Widerstand2020 erstmals das Licht des Internets und wenige Tage später explodierten die Anmeldungen von potentiellen Widerständlern. Der Vorstand hatte keine Hemmungen Zahlen in der Größenordnung von 100.000 zu nennen und riskierte damit bereits ganz am Anfang seine Glaubwürdigkeit. Es war jedoch weniger die Schwarmintelligenz als der Herdentrieb, welcher die Menschen anzog. Damit habe ich schon eine Säule dieser Partei angesprochen. Meine Beobachtung, die ich mit anderen teile, lautet: Der Mensch ist ein Herdentier und ein intelligenter Schwarm ist ein Oxymoron. Dies zeigt sich auch an den endlosen Analysen und Debatten unter den Widerständlern, jeder redet mit, viele haben Bedenken oder Ausreden, die einen bremsen, die anderen geben Gas und am Ende bekamen die Widerständler das, was der Vorstand sich verdient hat, eine Partei in Auflösung. Aber in ihren Herzen brennt immer noch das Feuer der 4 Säulen: Freiheit, liebevoller Umgang, Machtbegrenzung und wie bereits erwähnt Schwarmintelligenz.

Was wir und damit meine ich Maren und mich, nach unserer Wahl im Mai als Doppelspitze erlebt haben, war genau der liebevolle Umgang, der in jeder anderen Partei unter Parteifreunden gepflegt wird. Es wurde gemobbt, misstraut, geneidet, unterstellt und natürlich gab es auch die zu erwartenden Machtkämpfe um kleine Pöstchen. Als demokratisch legitimierter Ansprechpartner haben wir dem Vorstand um den Gründer Ralf vertraut, als dieser verkündete:

der Vorstand wird ab dem 29.5.20 die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit Widerstand2020-NRW als Partei zur Kommunalwahl in den Städten und Gemeinden antreten kann

Kaum war dieser Satz ausgesprochen, tat der innere Zirkel von Widerstand2020 mit Unterstützung des Parteimanagers Manuel alles, um die Teilnahme der Partei an der Kommunalwahl in NRW zu verhindern. Gleichwohl hat die Mehrheit derjenigen, die davon betroffen sind, nicht Ralf Ludwig dafür verantwortlich gemacht, sondern Maren und mich. Irgendwann war unsere Frustrationstoleranz ausgeschöpft und wir hatten keine Lust mehr, uns von dem Restvorstand mit leeren Versprechungen und Terminzusagen vorführen zu lassen. Unser gemeinsames Statement war dann die Nichtteilnahme an einem Treffen und die Einladung von Ralf nach NRW. Leider wurde diese nicht angenommen. An dieser Stelle ist festzuhalten, das sich der Restvorstand weder nach dem kurzen Gastspiel von Victoria Hamm als Vorstandsvorsitzende, noch nach dem noch kürzerem Auftritt von Sandra Wesolek als deren Nachfolgerin keine Mühe gemacht hat, in die eigene Satzung zu schauen, wenn es beispielsweise um die Nachwahl von Vorstandsposten oder die satzungsgemäße Einladung ging. Die Konsequenz wurde mit der Ankündigung, die Partei möge sich auflösen, gezogen, aber die Aufarbeitung des Fehlverhaltens soll, wie man hört, demnächst noch stattfinden.

Nach dem Abgang von Victoria kam es bald zur nächsten Kernspaltung. Die Bewegung wurde gespalten – professionell vorbereitet durch den Parteimanager Manuell Köppl und seinen Mitarbeiter Julian Schorn - mit der Gründung der neuen Bodo Partei, namens WIR2020. Dr. Bodo Schiffmann erhielt per Satzung den Status eines Partei Identität Halters (PIH) und für seinen Führungsspitze wurde ein dicke Vergütung nach der Beamtenbesoldungsgruppe B1 in der Satzung verankert. Das war der Zeitraum, in dem tausende Widerständler zum dritten Male einen Antrag auf Mitgliedschaft stellten. Die beiden ersten gingen an die Partei Widerstand2020. Die ersten Anträge wurden per eidesstattlicher Versicherung gelöscht und die zweiten Mitgliedsanträge landeten in der Fehlleistungstonne des amtierenden Restvorstandes und werden nun genutzt, um Mitglieder für eine neu gegründete, basisdemokratische Partei, die allerdings noch keine hinreichenden Strukturen besitzt, zu akquirieren. Diese neue von Ralf Ludwig unterstütze Basis bemüht sich derzeit um die Namensrechte und bereits vergebene Domains. Der Parteiname wurde basisdemokratisch vom Schwarm gewählt. Aber wenn der Schwarm intelligenter gewesen wäre, als er offensichtlich war, hätte er sich auch mal Gedanken zu den Namensrechten gemacht und derGründung eine Recherche zum möglichen Parteinamen vorgeschaltet. Aber nun bin ich vom Thema abgekommen. Sehr viel spannender als die Namensgebung der neuen Basis ist der Rechtsstreit Dr. Kai Pauling gegen WIR2020 zur Frage, ob die Satzung rechtswidrig geändert wurde und ob der Generalsekretär noch im Amt ist. Dr. Bodo Schiffmann und Manuel Köppl haben dazu eine andere Auffassung als die in verschiedenen, einstweiligen Verfügungen verkündeten Standpunkte des Amts- bzw. Landgerichtes in Hamburg. Die einen meinen, hier fände eine Schlammschlacht statt, die anderen sagen, so funktioniert der Rechtsstaat. Wie dem auch sei, in jedem Fall ist es eine Spaltung der Spaltung, sozusagen die Spaltung hoch 2.

Kurz vor Ablauf der 100 Tage Frist kann man also getrost feststellen, dass die beiden Parteigründer Ralf Ludwig und Dr. Bodo Schiffmann als Tiger gesprungen und nun als Bettvorleger gelandet sind. Weder in der Wir2020 Partei noch der neuen Basis von Widerstand2020 kann man derzeit einen vierten Versuch starten, um Mitglied zu werden.

Gleichwohl gibt es eine gute Botschaft. Im Juni haben sich etliche Widerständler aus NRW entschieden, DIE FÖDERALEN als Bundespartei zu gründen. (siehe www.die-foederalen.de). Dieses Angebot ist bei einem Meeting verschiedener Landesverbände auf große Resonanz gestoßen und derzeit sind bereits die ersten Landesverbände in Gründung. DIE FÖDERALEN aus Rheinland Pfalz bereiten sich sogar schon auf die Teilnahme an der Landtagswahl im März vor. Bei der Suche nach strategischen Partner gibt es auch einen ersten Erfolg: auf einer Arbeitssitzung am letzten Sonntag wurde eine Zusammenarbeit mit dem Organisator der Querdenken-Demos in NRW vereinbart. Letzte Woche wurde ein Bankkonto eröffnet und damit können DIE FÖDERALEN nun auch Einnahmen tätigen, denn ohne Moos ist auch bei denen nix los. DER Parteiname wurde bei einer Diskussion mit Landesvertretern entwickelt.Er besitzt eine klare Alleinstellung auf der politischen Bühne. Föderal ist zugleich das Programm und steht für Machtbegrenzung. Dazu schrieb ein neues Mitglieder folgenden Kommentar:

Als ich das erste Mal von der Partei DIE FÖRDERALEN gehört habe, hat mich der Parteiname doch sehr gestört! Irgendwie war er mir zu nüchtern, zu politisch, und vielleicht auch zu wenig aussagekräftig, was die politische Einordnung betrifft. Auf der vergeblichen Suche nach einer wirklich guten Alternative, habe ich begonnen, mich immer mehr mit dem Namen anzufreunden.

Angenehm empfinde ich inzwischen, dass der Name einen positiven Beiklang hat, im Gegensatz zu Widerstand . Widerstand verbinde ich mit gegen etwas sein. Ich bin aber lieber für etwas als dagegen. Auch mittel und langfristig gesehen hat der Name DIE FÖRDERALEN eine Chance zu überleben, unabhängig von dem aktuellen Bezug auf die Corona-Krise oder des jetzigen Regierungsnotstandes. Was ich auch aus dem Namen heraus spüre ist der gegebene politische Raum für die Durchsetzung nationaler, regionaler und lokaler Interessen ohne schlechtem Beigeschmack.

Wir freuen uns über diesen Kommentar, denn unser Wille ist es tatsächlich neben den in den ersten Leitlinien formulierten Punkten, für die Durchsetzung nationaler, regionaler und lokaler Interessen ohne schlechtem Beigeschmack zu kämpfen. Der gemeinsame Widerstand mit den Basisdemokraten oder Querdenken etc. gegen die verfassungswidrigen Corona Rechtsverordnungen ist natürlich nicht das einzige Ziel der föderalen Bundespartei. Am Wochenende fahren DIE FÖDERALEN nach Baden Württemberg und treffen sich dort mit Gleichgesinnten aus den Bundesländern. Vielleicht folgt der Kernspaltung bald die Kernfusion? Das wäre ein großer Erfolg, denn wir benötigen uns gegenseitig und Vielfalt ist eine Stärke des Föderalismus. Politik ist auch Interessenvertretung. Wir werden nicht für die Interessen eines Bill Gates, eines Warren Buffets oder eine Prinz Charles antreten, sondern unsere Energien für Mittelständler, Schüler, Familien, Rentner oder integrationswillige bzw. anerkannte Aylbewerber einsetzen. Wer dabei mitmachen will, findet hier das passende Formular:

Mitmachen

Gerhard Paul Nadolny
Bundesvorsitzender der Partei DIE FÖDERALEN
Remscheid, den 17.07.2020