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Vergebene Hoffnung

Warnung vor zuviel Optimismus

Maren Zaidan, 11. Februar 2022 11:00 Uhr

Das Auf und Ab der Demonstrationen und MaĂźnahmen

In den letzten Monaten wurden die Maßnahmen gegen die Pandemie immer strenger. Die Bevölkerung wurde endgültig in vier Teile gespalten und an manchen Orten auch danach markiert. Die Impfpflicht drohte.

Plötzlich war die Zeit der schrumpfenden Teilnehmerzahlen auf Demos gegen die Corona-Maßnahmen vorbei. Jeder kleine Ort hat seinen eigenen Montagsspaziergang und wenn es kein Montagsspaziergang ist, dann ist es ein anderer Abend oder Nachmittag in der Woche. Es waren nicht mehr nur die alten Gesichter. Die Demos durchmischten sich ganz neu. Es wurde beängstigend im Land.

Und wie jedes Jahr - schließlich schreiben wir die dritte Jahreszahl unter dem Vorzeichen des Virus - wird es bald Frühling und damit werden die Maßnahmen gelockert. So wie die Menschen vor Weihnachten immer gestresster und zugleich mit mehr Vorfreude erfüllt werden, schöpfen die Menschen Hoffnung.

Hoffnung und Optimismus halten uns am Leben. Aber eine falsche Hoffnung nimmt mehr Kraft als alles andere!

Ich ziehe die Notbremse!

Warum? Ich verstehe in letzter Zeit immer weniger, was mit den Menschen passiert. Angeblich dauert eine gesellschaftliche Veränderung mehrere Generationen, doch diese dauert nicht lange. Die Menschen, die sich am Anfang mit aller Kraft gegen Masken in jeglicher Form und Situation verwehrt haben, freuen sich nun über 3G, denn wenn sie sich testen lassen, Maske tragen, nichts unnötig anfassen und Abstand halten, dürfen sie wieder fast überall hin. Man redet über Lockerungen für Geimpfte! Was für ein Erfolg!

Sind wir ehrlich! Wir bekommen bereits die nächsten Staffeln der Pandemie offen angekündigt. Es wird immer noch über eine allgemeine Impfpflicht gesprochen. Was ist mit der Impfpflicht für Pflegepersonal? Was ist mit Medien, die täglich die Meinung ändern, um die Umsätze anzukurbeln, um niemanden als Kunden zu verlieren? Was ist mit mächtigen Unternehmen und Organisationen, die sich nur beklagen, anstatt zusammen einfach nicht mehr mitzumachen?

Was ist passiert? Ist den Sturköpfen von 2020 die Kraft ausgegangen? Habt ihr euch so schnell an dieses Leben gewöhnt? Habt ihr schon vergessen, wie die alte Normalität aussah?

Es ist der falsche Zeitpunkt, aufzuhören die eigene Meinung zu sagen. Es ist der falsche Zeitpunkt, Dinge hinzunehmen. Es ist längst nicht so weit, dass man am Montagabend wieder macht, was man bis 2019 gemacht hat.

Sagt weiter eure Meinung. Bleibt auf der StraĂźe. Ăśberlegt weiter, wie wir mindestens die gute alte Welt von 2019 zurĂĽckbekommen und uns dann auf die neue Arbeit freuen!


Maren Zaidan
Bundesvorsitzende
DIE FĂ–DERALEN