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Jeder hat Covid-19

Wie die Medien es schaffen alle zu Pandemie-Opfern zu machen

Maren Zaidan, 22. Februar 2021 15:00 Uhr

Medien können Angst auslösen.

Corona - Corona - Corona - überall nur Corona. Sie schlagen die Zeitung auf und lesen über die Krankheit. Sie lesen online Nachrichten und lesen über die Pandemie. Sie schauen Nachrichten im Fernsehen und erhalten Informationen über den Virus. Sie hören Radio und bekommen die neuesten Entwicklungen zu Covid-19. Das Unterhaltungsprogramm wird seit einem Jahr bestückt mit Blockbustern über Killerviren und Pandemien. Sie sprechen mit ihren Freunden und bekommen die neuesten Erlebnisse mit Corona erzählt. Die Pandemie ist überall.

Nun wagen Sie ein Experiment. Befragen Sie sich selbst und Ihre Angehörigen nach den Erkrankten und an der Krankheit verstorbenen. Beobachten sie die Menschen in Ihrem Umfeld. Besonders groß scheint die Trauer nicht zu sein. Was da ist, ist die Angst.

Es gibt die Annahme, dass starke Medienkonsumenten verängstigter sind als Menschen, die weniger Medien konsumieren. Woran liegt das?

Um Spannung zu erzeugen und Unterhaltung zu schaffen, gibt es sehr viele Krimis, sehr viele Psychothriller und für die unter uns, denen Mord zu grausam ist, die Filme mit dem sehr traurigen Ende. In Befragungen ergab sich, dass Medienkonsumenten die Anzahl an Verbrechen und auch den Anteil an Berufen, wie Polizist, Anwalt oder Arzt in der Bevölkerung überschätzen. Wer jeden Tag einen anderen Kommissar und einen anderen Notarzt im Fernsehen sieht, realisiert nicht mehr, wie wenig er im echten Leben mit schweren Krankheiten, Kriminalität und gewissen Berufsgruppen zu tun hat.

Inzwischen nehme ich an, dass dasselbe Phänomen bei der Corona-Pandemie aufgetreten ist. Viele Menschen haben nichts schlimmes erlebt, rezipieren jedoch täglich virusbezogene Nachrichten und nehmen deshalb an bisher Glück gehabt zu haben.

Es wird Zeit die Augen zu öffnen und rauszugehen. Es wird Zeit das eigene Glück zu akzeptieren und einen Schritt weg von den Medien zu treten. Das durch die unverhältnismäßigen Maßnahmen entstandene Leid ist zu groß. Die Einschränkungen durch die eigene Angst sind zu groß. Es wird bald Frühling. Es wird Zeit rauszugehen. Es wird Zeit zu akzeptieren, dass sie auch mit der täglichen Krimifolge sich nicht in ihr Haus eingeschlossen haben, weil in jeder dunklen Ecke ein Mörder sitzen könnte.


Maren Zaidan
Bundesvorsitzende
DIE FĂ–DERALEN