Da schaffe ich es doch tatsächlich einmal wieder, mich durch zahlreiche Nachrichten zu wühlen. Und bleibe bei einer Aussage hängen:
FĂĽr uns kann es nicht America first heiĂźen. Wir sollten einmal ĂĽber Germany first nachdenken.
Da fange ich an zu schmunzeln und weiĂź genau, worĂĽber und was ich heute zu schreiben habe.
Fangen wir einmal mittendrin (oh, wie passend) an. Der Schreiber/ die
Schreiberin stellt sich selbst ein Bein! Warum? Nun, wenn ich die Aussage ernst
meine, muss ich sie wie folgt ändern: Deutschland zuerst
. Wir sind es
mittlerweile gewohnt, Anglizismen wie selbstverständlich zu benutzen, selbst
da, wo es keinerlei Probleme gibt, einen deutschen Ausdruck zu verwenden. Erst
recht hier, wo ja mit dem Text auch eine wichtige Aussage vermittelt werden
sollte.
Kommen wir zum nächsten Punkt: Hier soll etwas in den Mittelpunkt gerückt
werden. Was ist das, was meinen wir damit, wenn solch eine Aussage getroffen
wird: Deutschland zuerst
oder Deutschland ist (Export-) Weltmeister!
Wer
ist dieses Deutschland, das hier beschrieben wird? Sind es nur die FuĂźballfans
oder die, die gerne auf einer Welle an Wohlbefinden mitschwimmen möchten? Sind
es die, die am Export-Erfolg mitgewirkt haben? Sind es alle Menschen, die in
Deutschland wohnen? Oder alle, die einen deutschen Pass besitzen?
In meinen Augen kann und muss man immer erst bei dem kleinsten Element anfangen. Denn darauf basiert unsere Natur. Und das ist, wenn ich gesellschaftlich argumentiere, der Mensch. Der einzelne Mensch muss im Mittelpunkt aller Bestrebungen stehen! Jeder muss in die Lage versetzt werden, eigene Entscheidungen zu treffen. Das fängt bei der Bildungspolitik an, vielleicht sogar schon früher. Die Erziehung zu selbständigen und selbstdenkenden Individuen ist in der Vergangenheit überwiegend fehlgeschlagen.
Wenn jeder Einzelne von uns in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen, wird die Macht über uns immer kleiner. Nur wer nicht weiß, was er will, was er kann oder wie etwas funktioniert, benötigt Hilfe von außen. Je mehr wir auf diese Hilfe angewiesen sind, umso mehr machen wir uns abhängig. Abhängig von Politik, Wirtschaft, Lobbyverbänden und mehr.
Lassen wir nicht zu, dass uns unsere Entscheidungen abgenommen werden. Übernehmen wir wieder mehr Verantwortung! Subsidiarität ist das Mittel, um wieder freier und unabhängiger zu werden.
Dann kann es nicht mehr zu folgendem Satz kommen:
Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Interesses – und steht uns damit im Weg!
Stefan Brackmann
stellvertretender Bundesgeschäftsführer
DIE FĂ–DERALEN
Quelle: Netzfund